[…] Zwischendurch suchte ich mir Ablenkung, traf mich mit vielen Menschen um neue Erfahrungen zu machen, um dich zu vergessen. Ich merkte schnell, dass ich eine andere Form des Kennenlernens gewohnt war. Aber wie das so ist wenn man jung ist, man tut Dinge, die man später eventuell bereut. Einmal wurde ich fast entführt, das andere mal fast vergewaltigt. So schlimm wie es sich anhört ist es nicht, ich kann heute selbst darüber lachen, damals auch schon. Wobei ich sagen muss, es war schon leichtsinnig fremden Menschen so zu vertrauen. Eines weiß ich aber, ich habe gelernt mich fremden Menschen nicht so schnell zu öffnen und mein Inneres frei zu geben.
Eines dieser Ablenkungstreffen führte mich zu einer Person, bei der ich heute weiß dass sie anders als die anderen war. Es tat gut mal wieder Komplimente zu bekommen, jemanden neu kennen zu lernen. Es war schön wieder dieses kitzeln im Bauch zu haben, bevor man sich trifft. Lange Telefonate bevor man einschläft, eine SMS, die den Tag ein wenig versüßt. Wunderschön.
Ich habe zu Weihnachten sogar ein Geschenk bekommen, ein Armband, wo unsere beiden Namen eingraviert waren. Ein wenig unangenehm war es mir schon, dass ich kein Geschenk hatte. Es lag nicht daran, dass ich kein Geld dafür hatte. Geld hatte ich genug nach so langer Zeit des Arbeitens. Der Grund dafür war einfach, dass ich das, was war, einfach noch nicht so ernst genommen habe wie mein gegenüber.
Donnerstags war immer unser Tag, es war unser Tag, weil ich am nächsten morgen erst spät zur Schule musste. Um 22 Uhr schloss ich die Tür des Eiscafés ab und wusste, dass du schon auf mich wartest. Ich bin ins Auto eingestiegen und los ging es. Manchmal waren wir bei dir, manchmal bei deiner Schwester, gelegentlich bei mir. In Erinnerung bleibt mir immer dein Neffe, Sejo. Ein sehr, sehr hübscher kleiner spanischer Junge. Eines hat mich gewundert, ich konnte noch nie gut mit kleinen Kindern umgehen, doch bei ihm war es anders. Warum? Dass weiß ich auch nicht genau.
Wir verloren uns aus den Augen, der Kontakt brach ab. Wie immer zwischen mir und meinen Bekanntschaften.
Vielleicht liegt es daran, dass ich einfach zu viel um die Ohren habe. Wo passt in meinem Tagesablauf denn noch eine Beziehung hin. Genau, niergendswo!
Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dann ich noch zu sehr an der Vergangenheit festgehalten habe. Denn wenn man etwas wirklich möchte, gibt es immer einen weg! […]
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